Die Stuttgarterin Maria Seybold ist um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. geboren. Ihr Rezept für Rotes Johannisbeergelee wird in der Familie über vier Generationen gelebt. Schwiegertochter Bärbel Seibold, selbst inzwischen 77, hat uns das Gelee als Gastrezept überlassen. Wir danken Dir, liebe Bärbel, nicht nur für das Gelee sondern vor allem für Deine zupackende Hilfe in unserem Start-up. Neuer Minijob mit 76 und danach noch zum Volleyball-Training! Das sollte Dir erst mal eine nachmachen ….. Wir vermissen Dich!
Hier nun die familiäre Transkription des wunderbaren Sütterlin-Schriftstückes und daran anschließend eine kurze „Exegese“ 😉
Rotes Johannisbeergelee
„Beeren mit dem Kamm waschen, aufs Feuer setzen und einen Schwall darüberlassen, damit die Beeren platzen. Auf ein Tuch gießen und durchpressen. Einen Tag Saft stehen lassen. Dann nehme man Pfund auf Pfund, und zwar ein Liter Saft – ein Kilo Zucker. Setze den Saft aufs Feuer, rühre Zucker langsam ein, rühre bis ans Kochen, dann vom Herdfeuer nehmen. 10 bis 15 Minuten ziehen – stehen lassen, dann die weiße Schicht, die sich oben bildet, abnehmen und in Gläser füllen. Schließen – fertig. Gut ist kleine Mengen kochen, also: 1 Liter Saft mit 1 Kilo Zucker.
So hab‘ ich’s immer gemacht und es war gut so!“
Habt Ihr alles verstanden ?
Hier ein paar Tipps:
„mit dem Kamm waschen“ = Stiele entfernen
„einen Schwall darüberlassen“ = mit heißem Wasser überbrühen
So jedenfalls haben Bärbel und deren Tochter das Rezept interpretiert….