50 bis 60 Jahre alt sind die kerngesunden Bäume der Apfel- und Birnen-Quitte, die wir im Herbst verarbeiten durften. Den immer noch sehr guten Ertrag der Bäume – sogar in einem schwachen Quitten-Jahr – verdanken wir einer Maßstäbe setzenden Schnittpflege: Unsere pikante QUITTE zum KÄSE ist nämlich ein rebellisches Früchtchen!
Nein, damit meinen wir diesmal nicht das anstrengende Schälen und Schneiden der extrem harten Frucht. Vielmehr kommen unsere Remstal-Quitten in diesem Herbst von Erika Palmer, der Witwe des 2004 verstorbenen „Remstal-Rebellen“ Helmut Palmer aus Geradstetten im Landkreis Waiblingen.
Erika Palmer nennt ihren verstorbenen Mann respektvoll „den größten Pomologen aller Zeiten“. Helmut Palmer hatte den Schweizer Oeschberg-Schnitt zum „Palmer-Oeschberg-Schnitt“ weiterentwickelt und gab zeit seines Lebens Obstschnittkurse für Landwirte und Hobbygärtner. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist er aber erst durch sein umtriebiges politisches Leben: Immer wieder eckte er an und setzte sich gegen die Obrigkeit zur Wehr, was ihm sogar mehrere Gefängnisstrafen bescherte. Sein Fachwerkhaus hat er mit zahlreichen Parolen und politischen Statements versehen. Heute würde man ihn wohl „Wutbürger“ nennen.
Berühmt ist sein Sohn Boris Palmer, seit 2006 Oberbürgermeister von Tübingen. Der hat übrigens das Obstbaumschneiden nach der Methode seines Vaters noch von der Pike auf gelernt: „Wenn’s sein muss, dann gibt er heute noch Schnittkurse“, lacht seine 75-jährige Mutter Erika. Ob das Amt eines Oberbürgermeisters dafür wirklich Zeit lässt….